Laktat aus fetalen Mikroblutuntersuchungen (MBU)

Beurteilung des fetalen Zustands während der Geburt.

Eine Mikroblutuntersuchung (MBU) wird dann durchgeführt, wenn abzuklären ist, ob die Sauerstoffversorgung des Fötus während der Geburt ausreichend ist. Aus der Kopfhaut des Fötus kann dazu eine Kapillarblutprobe entnommen werden. Traditionell wurde pH daraus analysiert, doch mit den Fortschritten bei der Laktatanalyse mit POC-Geräten wurde das Testmenü kürzlich auf zwei Parameter erweitert: pH und Laktat. Beide Tests sind Indikatoren für das Säure-Basen-Gleichgewicht.

Eine abnormale fetale Herzfrequenz während der Geburt kann darauf hinweisen, dass sich das Kind nicht an die verminderte Sauerstoffversorgung anpassen kann. Dies kann zu einem erhöhtem Blutlaktatwert führen und der Fötus kann eine Azidose entwickeln (niedrige pH-Werte). Nachdem sich der Gebärmutterhals auf etwa 3 cm erweitert hat ist es möglich, mittels eines kleinen Einschnittes auf der fetalen Kopfhaut eine Blutprobe zu entnehmen. Dies ermöglicht dem Arzt die Bestimmung von Laktat oder pH.

Ein niedriger pH-Wert und ein hoher Laktatspiegel weisen auf eine Azidose hin, die wiederum mit Hypoxie verbunden ist.

Der Vorteil Laktat statt pH zu analysieren besteht darin, dass dazu ein wesentlich geringeres Probenvolumen erforderlich ist. Mehrere Studien zeigen, dass der pH- und Laktat-Wert bei der Anzeige von Hypoxie während der Geburt dieselbe Sensitivität aufweisen.1 Die Bestimmung des pH-Werts erfordert jedoch eine relativ große Menge Blut und es wurden Probenabnahmefehlerraten von 11–20% berichtet.1

Laktattests erwiesen sich als mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich als pH-Tests, jedoch ohne Unterschiede bei den Ergebnissen bei Neugeborenen, einschließlich der Anzahl der Babys mit niedrigem Apgar-Index, niedrigem pH-Wert im Nabelschnurblut oder der Aufnahme in die Intensivstation für Neugeborene.2

 

Validation of a point-of-care (POC) lactate testing device for fetal scalp blood sampling during labor: clinical considerations, practicalities and realities

Philipp Reif*, Ioanna Lakovschek , Carmen Tappauf , Josef Haas , Uwe Lang and Wolfgang Schöll

Background: Although fetal blood sampling for pH is well established the use of lactate has not been widely adopted. This study validated the performance and utility of a handheld point-of-care (POC) lactate device in comparison with the lactate and pH values obtained by the ABL 800 blood gas analyzer.

Conclusions: A POC device which allows for a calibration adjustment to be made following preclinical testing can provide results that will correlate closely to an incumbent lactate method such as a blood gas analyzer. The use of a POC lactate device can address the impracticality and reality of pH sample collection and testing failures experienced in day to day clinical practice. For the StatStrip Lactate meter we suggest using a lactate cut-off of 5.1 mmol/L for predicting fetal acidosis (pH < 7.20)

 

*Corresponding author: Philipp Reif, MD, Department of Obstetrics and Gynecology, Medical University of Graz, Austria

Ioanna Lakovschek, Carmen Tappauf, Josef Haas, Uwe Lang and Wolfgang Schöll: Department of Obstetrics and Gynaecology, Medical University of Graz, Graz, Austria

References:

  1. Wiberg-Itzel, E.; Lipponer, C.; Norman, M.; Herbst, A.; Prebensen, D.; Hansson, A.; Bryngelsson, A. -L.; Christoffersson, M.; Sennström, M.; Wennerholm, U. -B.; Nordström, L. (2008). „Determination of pH or lactate in fetal scalp blood in management of intrapartum fetal distress: Randomised controlled multicentre trial“. BMJ. 336 (7656): 1284–1287. doi:10.1136/bmj.39553.406991.25. PMC 2413392. PMID 18503103.
  2. East CE, Leader LR, Sheehan P, Henshall NE, Colditz PB, Lau R. (2015) “Use of fetal scalp blood lactate for assessing fetal well-being during labour”. Cochrane Systematic Review – Intervention, https://doi.org/10.1002/14651858.CD006174.pub3

 

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